Energieetikette für Sanitärprodukte
Mit der Energieetikette für Sanitärprodukte erkennen Sie auf einen Blick, wie sparsam ein Sanitärprodukt (Armaturen, Duschbrausen, Wassersparer etc.) ist. Anhand der Klassen A bis G können Endverbraucher, Hauseigentümer, Investoren, Architekten und Sanitärfachleute den Wasser- und Energieverbrauch des Produktes einordnen.
Fokus der Energieetikette: Warmwasser und Energie sparen
Der Fokus der Energieetikette Sanitärprodukte liegt beim Sparen von Warmwasser. Die entsprechenden Sanitärprodukte nutzen Warmwasser. Zu diesen Produktkategorien gehören:
- Duschbrausen
- Küchenbrausen
- Waschtischarmaturen
- Küchenarmaturen
- Duscharmaturen
- Wassersparer
- Duschsysteme
Vorteile für die Hersteller
Mit der Energieetikette für Sanitärprodukte erhalten die Hersteller ein einfaches Mittel, um wasser- und energiesparende Produkte neutral auszuzeichnen. Effiziente Produkte (Klassen A und B) sind ein gutes Verkaufsargument. In der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen zeigt die Energieetikette zudem, welchen Beitrag das Produktsortiment zur Nachhaltigkeit leistet.
Die Energieetikette
Die Energieetikette informiert einfach verständlich über den Wasserverbrauch und somit über die Energieeffizienz der Sanitärprodukte.
Wie erfolgt die Klasseneinteilung
Die Einteilung in die Effizienzklassen wird anhand der Durchflussmenge bestimmt. Die nachfolgende Grafik zeigt die entsprechenden Wassermengen anhand von Duschbrausen mit einem eingebauten Regler.
Die erlaubten Wassermengen sind je nach Effizienzklasse unterschiedlich. Zudem erhalten Armaturen mit der Kaltstellung Mitte den Bonus von einer Effizienzklasse. Bei Armaturen mit einem Stromanschluss wird ein zu grosser Stand-by-Verlust mit einem Malus bestraft. Dies gilt auch für Selbstschlussarmaturen mit zu langen Lauf- oder Nachlaufzeiten.
Alle Details zu den Wassermengen sowie den Boni und Mali finden Sie im Reglement der Energieetikette für Sanitärprodukte.
Was ist mit einer Duschbrause, die weniger als 4 Liter pro Minute liefert?
Je weniger Wasser eine Duschbrause liefert, desto weniger Energie wird verbraucht. Sehr geringe Durchflussmengen stehen für eine hohe Energieeffizienz. Allerdings gibt es Grenzen, damit die (Dusch-)Funktion noch erfüllt werden kann. Damit die Produkte der Energieeffizienzklasse A ihre Funktion bis zu einem «minimalen Grad» erfüllen, gibt es für einige Produkte Mindestdurchflussmengen. Diese liegen bei Duschbrausen bei 4 Litern.
Übrigens: Ermittelt wird die Durchflussmenge bei einem Druck von 3 bar. Das ist in der Praxis ein eher hoher Druck. Die effektive Wassermenge dürfte daher bei den effizientesten Produkten noch kleiner sein.
Reglement Energieetikette für Sanitärprodukte
Im Reglement Energieetikette Sanitärprodukte sind die Produktkategorien, Messverfahren, Effizienzklassen und der Ablauf beschrieben. Hier finden Sie das aktuelle Reglement.
6 Schritte zur Kennzeichnung
Die Angaben zur Energieeffizienz der Energieetikette basieren auf dem Prinzip der Eigendeklaration. Der Schweizerischer Verband für Energieeffiziente Sanitärprodukte SVES führt regelmässig eine Stichprobenkontrolle der erfassten Angaben durch.
Schritt 1: Grundvoraussetzungen zur Teilnahme
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Für die Teilnahme muss eine Kooperationserklärung unterzeichnet werden. In dieser bestätigt das Unternehmen (Hersteller), dass es sich an die Spielregeln hält (Messverfahren, Gestaltung Energieetikette, Verwendung Energieetikette im Markt, Qualitätssicherung etc.). Die Kooperationserklärung findet sich im Anhang 2 des Reglements zur Energieetikette für Sanitärprodukte.
Das Unternehmen prüft die Kooperationserklärung, unterzeichnet sie und sendet sie an die Geschäftsstelle des SVES.
Schritt 2: Bereitstellung der Zugangsdaten für die Produkterfassung
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Die Geschäftsstelle des SVES prüft die unterzeichnete Kooperationserklärung und erstellt für das Unternehmen ein Konto in der Produktdatenbank. Anschliessend erhält das Unternehmen die Zugangsdaten (Login und Password) per E-Mail.
Schritt 3: Prüfen der Produkte
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Der Hersteller misst die Wassermenge und allfällige weitere Werte (Standby-Verbrauch, Stärke Druckpunkt etc.) gemäss den im Reglement vorgegeben Messverfahren der Produkte. Die Prüfung muss in einem geeigneten Messlabor erfolgen. Dies kann auch das eigene firmeninterne Messlabor sein. Die Kosten für die Messung trägt das Unternehmen.
Schritt 4: Eingabe der Daten in der Produktdatenbank
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Der Hersteller erfasst das Produkt in der Datenbank (Marke, Modell, Einsatzort, EAN-Nr., Wassermenge etc.). Mehrere Produkte können mit Hilfe einer Excel-Tabelle in die Datenbank importiert werden. Mit den eingegebenen Daten berechnet das System die Effizienzklasse (A bis G) für das Produkt.
Schritt 5: Publikation auf der Sanitär-Datenbank
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Das neu erfasste Produkt wird in der Sanitär-Datenbank auf www.energieetikette-sanitaer.ch publiziert.
Schritt 6: Kennzeichnung der Produkte durch den Hersteller
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Das Unternehmen kann nun die Energieetiketten mit der ermittelten Effizienzklasse auf den Produktpackungen, den Verkaufs- und Werbeunterlagen nutzen. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:
Die Gestaltungsvorgaben zur Energieetikette gemäss Kapitel 7 des Reglements sind einzuhalten.
Bei der Nutzung in Verkaufs- und Werbeunterlagen müssen die Vorgaben in Kapitel 8 des Reglements eingehalten werden.
Kostenloser Bezug der digitalen Vorlagen der Energieetiketten bei der Geschäftsstelle des SVES: info@energieetikette-sanitaer.ch
Regelmässige Qualitätssicherung durch den SVES
Mit einer regelmässigen Marktüberwachung und Qualitätssicherung prüft der SVES stichprobenweise die gekennzeichneten Produkte sowie die Werbe- und Kommunikationsmittel. Zeigt die Marktüberwachung, dass ein Produkt die deklarierten Kriterien nicht erfüllt, erhält das betroffene Unternehmen eine schriftliche Verwarnung und eine Aufforderung, die Mängel in der angegebenen Frist zu beheben.
Kosten für die Kennzeichnung der Produkte
Die Abwicklung, den Support der Hersteller, die Weiterentwicklung der Energieetikette Sanitärprodukte und die Qualitätssicherung wird durch einen jährlichen Beitrag der Hersteller für die registrierten Produkte gedeckt. Die jährlichen Beiträge setzen sich aktuell wie folgt zusammen:
Anzahl Produkte | Effizienzklassen | jährlicher Beitrag | |
Sockelbeitrag | 1 bis 10 | Alle, A bis G | 1’750.- CHF |
Beitrag je Produkt | 11 bis 100 | Nur A, B und C | 10 CHF / Produkt |
Beitrag je Produkt | 101 und weitere | Nur A, B und C | 2.50 CH / Produkt |
Die Abwicklung, den Support der Hersteller, die Weiterentwicklung der Energieetikette Sanitärprodukte und die Qualitätssicherung wird durch einen jährlichen Beitrag der Hersteller für die registrierten Produkte gedeckt. Die jährlichen Beiträge setzen sich aktuell wie folgt zusammen:
- jährlicher Sockelbeitrag
inkl. 1 bis 10 Produkte, alle Klassen (A bis G): CHF 1’750.- - jährlicher Beitrag pro Produkt
11 bis 100 Produkte, nur Klassen A, B und C: CHF 10.- / Produkt - jährlicher Beitrag pro Produkt
101 und weitere Produkte, nur Klassen A, B und C: CHF 2.50 / Produkt
Gibt es auch andere «Label»?
Die Kommission der EU hat in den letzten 25 Jahren für diverse Produkte Energieetiketten eingeführt. Das Thema Warmwasser und Warmwassersparen war für die EU-Kommission jedoch zu wenig wichtig für eine Energieetikette. Aus diesem Grund haben diverse Organisationen und Länder – so auch die Schweiz – eigene Initiativen ergriffen. Neben der freiwilligen Energieetikette für Sanitärprodukte der Schweiz gibt es in Europa unter anderem folgende aktive Organisationen und «Label»:
Unified Water Label Association (UWLA)
Die Unified Water Label Association möchte die verschiedenen Label in Europa zusammenführen und so europaweit ein einheitliches Label der Sanitärbranche etablieren. Neben den Warmwasserprodukten umfasst das UWL auch alle Sanitärprodukte, die nur Kaltwasser nutzen (WC, Urinale etc.). Die UWLA hat ihren Sitz in England.
Water Efficiency Label (WELL)
Das Water Efficiency Label ist eine Initiative des deutschen VDMW und möchte sich ebenfalls als gesamteuropäisches Label im Wasserbereich etablieren. Neben den Warmwasserprodukten umfasst das WELL auch alle Sanitärprodukte, die nur Kaltwasser nutzen (WC, Urinale etc.).
Schweden: Energieklassning för tappvattenarmatur
Das Technische Komitees für die Energiekennzeichnung von Haushaltsarmaturen, SIS/TK 519, hat im Jahr 2013 Regeln für die freiwillige Klassifizierung und Kennzeichnung der Energieeffizienz von Sanitärarmaturen entwickelt. Die Regeln wurden im Rahmen des von der schwedischen Energieagentur finanzierten Projekts zur Energiekennzeichnung von Sanitärarmaturen und den Teilnehmern des SIS/TK 519 erarbeitet.
Portugal: ANQIP Label
Portugal hat im Jahr 2015 mit dem ANQIP Label eine freiwillige Zertifizierung der Wassereffizienz bei Produkten eingeführt.
Weitere Informationen zur Energieetikette für Sanitärprodukte
Druckvorlagen Energieetikette für Sanitärprodukte
kostenloser Bezug der digitalen Vorlagen bei der Geschäftsstelle des SVES:
info@energieetikette-sanitaer.ch
Energieetiketten und Effizienzanforderungen
Bundesamt für Energie
Webseite (zuletzt geprüft 10. August 2023)